23.12.2011
Costa Rica
Ich wollte Euch ja auch auf dem Laufenden halten wie es meinem Spanisch so geht:
Der Unterricht ist super, es ist der Wahnsinn, was man in 1 Woche alles lernen kann (bin zwar immer noch im Präsens unterwegs und mache Satzkonstruktionen à la „Gestern ich gehe , morgen ich schreibe ” etc.) – unsere Lehrerin ist supernett und wir sind nur zu zweit in der Gruppe – die ganze Schülerschar der Schule beträgt gerade nur 9 Schüler, davon die Mehrheit Schweizer… Also lerne ich nebenher noch Schwyzerdütsch verstehen…
Meine Gastfamilie ist auch total supernett. Hier sind meine Zugewinne vor allem auf der kulinarischen Seite, ihr kennt mich ja – ich bekomme alles mögliche neue tolle serviert. Heute habe ich meiner Mamá tica von Markt interessante Knollen mitgebracht, die wir jetzt zusammen kochen. Habe auch schon gelernt Tortillas und Empanadas (gefüllte Tortillas) zu machen.
Heute waren die reflexiven und die ersten unregelmässigen Verben dran – jetzt kann ich so wichtige Dinge wie „Nachdem ich mich geduscht habe, habe ich mich abgetrocknet” ausdrücken. Meine Mamá tica amüsiert sich wohl immer köstlich, was ich ihr so der Übung willen alles erzähle…. Mit schreiben und vor allem den Aktzenten bin ich noch sehr auf dem Kriegsfuss – aber was im französischem schon ne „cathastrophe” war, kann nur ja im Spanischen nicht sofort funktionieren.
Auf dem Markt gehe ich somit zwar nicht als Tica durch – gut ist, dass ich da nur reden und verstehen muss – aber wenigstens als spanischsprechende Touristin (la turista). Ich habe 2 Kilo Mangos für grad mal 2€ erstanden, und die sind lecker!!!!
Wie gehts Euch denn so eigentlich, ich freue mich immer über Post!!!
21.12.2011
Costa Rica
Heute habe ich die ersten Affen gesehen – und das waren keine Amis, sondern echte im Baum und so…
Gesten war ich in einer lauschigen kleinen Bucht am Pazifik, da musste man so etwa 3 Kilometer hinlaufen und da war ich doch tatsächlich total allein. Überall fiebte und jubilierte es – ich werde Euch jetzt aber nicht mit Vogelnamen langweilen (sogar garnicht wenn ich sie selber nicht kenne; das Vogelbuch ist eher unübersichtlich dick und es gibt viele ähnliche Arten; so belassen wir es bei „grüner Weitwegpapagei” und „Schwarzer Monsterschnabel” oder „Gelbbauchiger InsWasserStürzer” – ist also einen echte ornithologische Herausforderung).
Gemütlich habe ich den Pelikänen beim Fische zugesehen und die Geier kreisten (nicht über mir – ich war doch extrem wohlriechend) und so nebenbei kam der Fischadler mit Beute und hat sich gegenüber der Bucht niedergelassen. Also war der Tag auch ohne die 8cm langen Käferschnecken (mehr Schnecke als Käfer) schon ein voller Erfolg.
Und spanisch lernen geht auch extrem rasant, abends platzt mir immer der Kopf. Bald kann ich sicher nicht nur im Präsens mit regelmässigen Verber reden sonder auch sein oder tun oder haben – oder gar was gestern oder morgen gemacht, gewollt, getan haben!!!!
Achsoja, damit es Euch daheim auch gut geht: Ich war heute schnorchel, da habt ihr aber nix verpasst, der Pazifik ist hier total trübe! Liebe Grüsse aus dem Regenwald (und es regnet hier wirklich!!!!) von Ursel
19.12.2011
Costa Rica
eben sitze ich bei meine Familie am Computer und habe noch Zeit bis zum Abendessen (la cena). Meine Gastmutter (la mamá tica – Ticos sind die Einwohner Costa Ricas) ist supernett und die Familie ist bisher für mich unübersichtlich gross. Ständig kommt und geht jemand: Bisher habe ich den Ehemann (el papá tico) und drei der vier Söhne (quadros hijos), eine Schwiegertochter und dos neitos (zwei Enkelsöhne) kennengelernt und Freunde … und ich bin noch nicht mal nen ganzen Tag hier. Nebenan blinkt das Kripperl (el portal), das gerade erst liebevoll bemalt wurde.
Der Kopf raucht, mein Prozessor ist gerade nach vier Stunden Spanischunterricht und danach auch weiter auf spanisch unterhalten etwas überlastet…In ich habe das Glück, das wir in meiner Gruppe mit meinem Sprachniveau nur zu zweit sind. La otra persona ist eine Amerikanerin, die auch nur Spanisch sprechen will – da wir beide aber sehr basal unterwegs sind ist das auch sehr anstrengend. Aber bringt auch viel. Gleich muss ich noch Hausaufgaben machen…
19.12.2011
Costa Rica
nur damit ihr wisst, dass alles gut ist: bin gut in Quepos angekommen bin also in San José weder ersoffen noch erfroren und hier ist es ja jetzt endlich warm – also kein Schnee! ;-)…
„Was? ersoffen oder erfroren? Ist doch Tropen und Trockenzeit! ” denkt ihr Euch doch sicher… Ja, das habe ich mir auch gedacht. In San José bin ich nur im Fleecepulli, langen Hosen und dicken Socken rumgelaufen. Donnerstag abends ist Karin (meine Reisegenossin) angekommen und wir haben von dort aus Ausflüge unternommen.
In Heredia gibt es einen Turm und da kann man laut Reisführer hoch, man kann sich bei der nebenliegenden Polizei den Schlüssel holen. Nachdem das nach einem interessanten Erlebnis klang sind wir da gleich hin. Und es wurde noch spannender. Der Polizist gab uns die Auskunft, dass wir den Schlüssel nur mit einer Permit bekommen würden. Also sind wir zur Permitbeschaffung 4 Häuser weiter ins Rathaus und erwarteten irgendein Formular. Nach vielem Rumgefrage haben wir uns das Permit einfach selber geschrieben (Name, Passnummer, Grund der Turmbesteigung – to enjoy the view) und haben eine schicke Unterschrift erhalten. Mit der Kopie des Permits sind wir wieder zyum Turm und durften ihn dann besteigen. Niemand hat je unser Permit gelesen, konnte ja auch keiner Englisch. Die Aussicht war es sicherlich nicht wert, aber wir hatten sehr viel Spass dabei einen Einblick in die Bürokratie zu erhalten – mache Dinge so kompliziert wie möglich, damit Touris, die nicht so toll Spanisch sprechen wie wir 😉 es garnicht erst versuchen!
Am Samstag haben wir die „Besteigung” des Volcán Poás gewagt. Nur soviel dazu: es waren nicht viele Leute da, wir haben den Vulkan nicht gesehen (und schon garnicht die Aussicht zur Karibik- und Pazifikküste) aber gerochen und es hat nur einmal geregnet. Aber das so richtig. Nachdem wir aber schon mal da waren und der Bus zurück erst in 3,5 Stunden ging haben wir brav (ganz alleine) die Rundwege absolviert. Traumhafter Bergwald mit Baumfarnen und riessigen Blättern (eine Rhabarberähnliche Pflanze die „Armeleuteregenschirm” – sombrilla de pobre – heisst; die Blätter habe bis zu 1,5m Durchmesser!!!). Wir hatte sogar das Glück ein superseltenes Berg-Eichhörnchen zu entdecken, das sich ebenso wir wir an einem Schutzhäuschen untergestellt hatte.
15.12.2011
Costa Rica
Superausgeschlafen habe ich heute meinem Frust ein Ende gemacht und nach dem Fruehstueck — um 6:30 !!! man muss ja frueh aufstehen wenn es vor 6 hell und vor 6 wieder dunkel wird — erst mal Spanisch gelernt. Man will ja nicht staendig fuer eine doofe Amerikanerin gehalten werden! Achsoja Fruehstueck – hier gibt es Obst (natuerlich superlecker) und Gallo Pinto = angebratener Reis mit schwarzen Bohnen. Sehr lecker, aber um diese Zeit gewoehnungsbeduerftig… Aber gottseidank gibt es das auch Mittags und auch Abends ;-).
Duschen ist auch so ein Abenteuer: direkt im Duschkopf ist irgendwo mit blankem Draht verbunden der Duchlauferhitzer – kein Wunder dass das Ding auch „suicide-shower” heisst…
Mit meinen frisch erworbenen Spanischkenntnissen konnte ich immerhin heute ein Eis kaufen (und vorher verschiedene Sorten probieren), eine Handykarte erstehen, die leider aber nicht bei mir funktioniert und Postkarten aussuchen.
Eben komme ich aus dem Museum, wo ich viel ueber Praekoombianische Toepferkunst und Goldarbeiten gelernt habe. Ich war voellig fasziniert von den tollen Jaguaren, Froeschen, Schildkroeten und anderem Getier. Habe das Museum auch genutzt die ganzen spanischen Tiernamen zu lernen. Wichtig ist ja auch: der Tapir heisst auf spanisch „danta”.
Aber fuer eine Sache reicht mein Spanisch gerade nicht. Was ich gerne wissen wuerde ist: Warum ist die gesammte Innenstadt von San José ueberall mit winzigkleinen weissen Konfetti bedeckt??????
14.12.2011
Costa Rica
Jetzt bin ich da – nach einem sehr langen Tag und einer kurzen Nacht bin ich mehr oder weniger unter den Lebenden – aber muchas canzada (sehr muede). Meine Gastmama ich supernett und hat mir jetzt alles gezeigt. Frustrierend sind nur meine Spanischkenntnisse – ihre 3 jaehrige Enkelin kann besser Spanisch als ich!
Heute bin ich in San José durch die Maerkte flaniert, sehr spannend was es da alles so gibt – ich habe Obst gekauft, die haesslichsten Grippenfiguren fototgrafiert, Huehnerschenkel und Fische bewundert, Gewuerzstaende beschnuppert…
Bewundert habe ich das System wie an Fussgangerampel die Strasse ueberquert wird:
Es gibt Gruenphasen – die Maennchen in der Ampel die laufen (also bewegen sich) tatsaechlich und bekommen einen Countdown…
und es gibt bei den Rotphasen meistens 2x noch eine „Jetzt sind wir so viele, da kommt ihr als Autofahrer nicht gegen an und wir gehen trotzdem”-Phase…
Jetzt schau ich mal, ob ich den Bus nach „Hause” auch wieder so einfach finde wie hierher….
13.12.2011
Costa Rica
..sind Flughafentrolleys – das habe ich zumindest gestern ausgiebig testen koennen. Als Extremwenigflieger bin ich dummerweise am falschen Eingang ich glaube zumindest vom richtigen Terminal ausgestiegen und musste dann gaaaaanz aussen rum. Was tut man nicht, damit man vor einem laanngen Flug (von Tuer zu Tuer 24 Stunden) noch genug Bewegung zu haben! Und dass, nachdem ich ja gestern ALLE Weihnachtsplaetzchen aufgegessen habe.
09.12.2011
Costa Rica
Unter, über, neben, nah, rechts, links, geradeaus…. jetzt gehts ans Wiederholen aller meine Spanischbrocken… damit ich gleich am ersten Tag auch wirklich nach dem Weg fragen kann!
07.12.2011
Costa Rica
Langsam wird es ernst – der Rucksack füllt sich (leider schneller als geplant…) und es ist noch lange nicht alles drin. Muss das dicke Vogelbuch mit? Die Kamera aber sicher, und die mit dem Unterwassergehäuse auch. Am Dienstag startet der Flieger gen Costa Rica… Wie ich mein Glück kenne ist dann Schneechaos, wenn nicht hier dann beim Stoppover in New York. Freue mich schon auf meinen Fensterplatz!
